Samstag, 26. Juni 2010

Kulturen ohne Gewalt - Mitgefühl, Frieden, Mitmenschlichkeit oder Entmenschlichung und das Wort "Sein" - Marshall Rosenberg im Interview mit Paula Gloria



In diesem Segment des Interviews spricht Paula Gloria Mitgefühl als persönliche Eigenschaft oder "Tugend" an und Marshall Rosenberg erklärt seine Sichtweise, nämlich, daß Gewalt und Mitgefühl kulturelle, sprachliche Gründe haben, und erläutert das am Beispiel seiner Arbeit mit einem Stamm in Malaysia, und der Arbeit von Anthropologen wie Margret Mead, Ruth Benedict und William Ury.(a) Youtube Video Vortrag mit William Ury (englisch, ca 60 min), (b) "The Third Side", Bestseller von William Ury bei Amazon(englisch).

Dieser Video Clip ist Teil des zweiten Teils des Interviews, von Paula Gloria mit Marshall Rosenberg, Vollständig ist der zweite Teil (englisch ohne Untertitel) hier auf Youtube zu sehen.

Mit deutschen Untertiteln ist dieses Video (ca 29 Minuten) hier auf meinem Blog zu sehen:

(1. Teil - 28:31 min und 3. Teil - 26:33 min l des Interviews mit Untertiteln)

Freitag, 18. Juni 2010

Wer erschafft unsere Wirklichkeit? - Wir selbst? - "Das Gesetz der Anziehung"? - Machtstrukturen oder "Gangs", wie Marshall Rosenberg sie im Interview mit Paula Gloria nennt? - Walter Wink und die Engel von Institutionen.



Dies ist der Ausschnitt aus dem Interview mit Paula Gloria(1.Teil), in dem Marshall speziell auf die Beziehung mit Machtstrukturen und ihre oft problematische Bedeutung und Wirkung und die Möglichkeit ihrer Umwandlung mit Hilfe der gewaltfreien Kommunikation eingeht.

Zusäzlich arbeite ich noch an Overstream-Untertiteln zu einer Videoserie von Walter Wink, den Marshall sehr häufig zitiert, mit seiner Buchreihe "The Powers that be" (keine deutsch übersetzte Version bisher- ich übersetze es mit "Die Mächte dieser Welt"). Laut Walter Wink hatten alle Institutionen im antiken Denken der Bibel einen realen - nicht nur metaphorischen - Geist, der in der Bibel "Engel" genannt wurde.

Diese fantasievolle, antike Denkweise des "wie oben, so unten" - heute würde man vielleicht sagen "wie links, so auch rechts (hirnig)" möchte ich mit den Videos von Walter Winks bibelexegetischer, "Seelen-Bilder-Konversation" Marshall Rosenbergs "lebensfördernder Vision" für "Machtstrukturen" gegenüber stellen, weil sie eine Rückverbindung zu einem ursprünglichen "Behälter", eine seelisch fühl- und faßbare Bildhaftigkeit für so unfaßbare Dinge, wie Ideologien (neo-Liberalismus, Kapitalismus, Sozialismus etc), die in Marshall Rosenbergs Denken wohl "Strategien" genannt werden müssen, darstellen. 

ich arbeite z.Z. an den Untertiteln von drei Walter Wink Videos, auf deutsch "Was wäre, wenn Großunternehmen, und Kirchen Engel hätten?" ein Teil der untertitelten Videos ist schon fertig. Der dritte Teil beschäftigt sich spezifisch mit Großunternehmen, Regierungen, Wirtschaft und ihren "Engeln", d.h. ihrem Geist, ihrer Ideologie, Gestalt, wie auch immer man diesen Engel interpretiert. Die anderen zwei Teile sind auch sehr interessant, weil die dieses biblische Konzept, die Engel-Metapher im Dialog "entwickeln" und auf verschiedene Geschichten und Situationen anwenden. Aber der dritte Teil schien mir besonders passend zum Thema dieses Posts zu sein.  

Freitag, 11. Juni 2010

Mediation - Schulkonflikt - Beobachtung von Bewertung trennen - Grossmaul und Mundgrösse - Video Clip aus Workshop mit Marshall Rosenberg - Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation



Zitat aus dem Videoclip: "Beobachten ohne zu werten ist die höchste Form von menschlicher Intelligenz" - Krishna Murti

Dieser Ausschnitt stammt aus einem eintägigen Grundlagen Workshop zur Gewaltfreien Kommunikation. Die Videos dazu habe ich auf vimeo.com gefunden, und hier ist der erste Teil dieses GFK Workshop-Videos, mit deutschen Untertitelnzu sehen.

Es folgt der deutsche Text des Videos:
Nun, als ich hier in San Francisco mit dem Schulsystem gearbeitet habe in der 70er Jahren
bat mich der Superintendent der Schulen in eine Grundschule zu gehen,
Er sagte, die Eltern beklagen sich über die Qualität der Beziehung zwischen den Lehrern und dem Direktor. Er sagte, die Spannung in der Schule ist so hoch, das die Eltern ihre Kinder aus der Schule nehmen wollen. Also fragte er, ob ich nicht versuche könne, bessere Kommunikationsmöglichkeiten zwischen dem Personal und dem Direktor aufzuzeigen
Der Plan war, dass ich zuerst mit den Lehrern arbeiten würde, und dann die Lehrer und den Direktor zusammenführe. Mein Treffen mit den Lehrern ich fing mit der Frage an, die ich gerade Ihnen gestellt habe. Ich sagte zu den Lehrern: Können Sie mir eine Sache nennen, die der Direktor tut, die es Ihnen schwer macht, mit ihm zu arbeiten. Ich fragte nach einer Beobachtung, einem konkreten Verhalten, eine Sache, die er tut. Der erste Lehrer, der antwortete, sagte folgendes: Er hat eines grossen Mundwerk (Maul) Können Sie den Unterschied sehen, zwischen der Frage die ich gestellt habe, und der Antwort, die ich bekommen habe?
Ich hatte nicht gefragt "Welche Mundgrösse hat der Direktor". Dieser Lehrer gab mir eine Bewertung. Eine Analyse, die "Falschsein" voraussetzt. Wir sind so trainiert, so zu denken, dass wir manchmal Fakten und Meinung nicht auseinanderhalten können. Alles, was wir sehen, ist unser Feindbild. Ob es ein Einzelner ist, oder eine Nation.
Wir sind trainiert in Feindbildern zu denken, "Falschheit". Es verdeckt die Wirklichkeit, wir sehen nicht das Verhalten, wir sehen nur unser Feindbild. In seinem Buch "Out of weakness"(Aus Schwäche heraus), sagt Andrew Schmookler, dass, wenn Kulturen gelehrt werden, so zu denken, nicht bloss eine Person zu sehen, sondern ein Bild, ein Urteil das sie gefällt haben, sind die Bomben niemals weit entfernt. ...Also hab ich das dem Herrn erklärt, dass das keine Antwort auf meine Frage sei, ich wollte eine Sache wissen, die der Direktor TUT. Dieser Mann steckte fest, er konnte es einfach nicht begreifen. Die Frau die ihm am nächsten sass, versuchte zu helfen. Sie sagte, "also ich weiss, worauf er sich bezieht" Ich sagte: Ok, helfen sie ihm, was ist eine Sache, die der Direktor tut. Er redet zu viel. Nein, "zu viel" ist ein Urteil, Ich fragte nach einer Beobachtung, nicht nach einem Urteil So denken Leute, die "Wolfssprache" sprechen, Sie sind wirklich so aufgewachsen, zu denken, dass es wirklich so etwas gebe, wie eine genau richtige Menge von allem. Und zuwenig und zuviel, und dass sie wissen, wieviel das ist. Sie denken so. Das macht es nicht leicht, Konflikte mit ihnen zu lösen, Wenn Leute eine Vorstellung haben, das es ein "richtig" gibt, und ein "zuviel" und "zuwenig". Und sie wissen, was es ist. Und besonders, wenn sie es vermischen mit einer Beobachtung. Ich habe bloss gefragt "was tut dieser Mensch", und zum zweiten Mal, diese Person konnte das Verhalten nicht sehen, getrennt von ihrem Urteil eine dritte Person versuchte zu helfen. Ich weiss, worüber sie sprechen. OK, was? -- Er denkt, er ist der einzige, der etwas wichtiges zu sagen hat. Nein, mir zu erzählen, was Sie denken, dass er denkt, ist eine Bewertung die Sie machen, über das, was Sie denken, was in seinem Kopf vorgeht. Ich habe gefragt, was "tut" er. Die vierte Frau sagte "Er will immer im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen". Jetzt geben Sie mir eine Beurteilung oder eine Diagnose seiner Motive.
Selbst wenn das richtig ist, ist es eine Diagnose seiner Motive, und nicht ein beobachtbares Verhalten. Die Frage war, was tut er. Nun sitzt die gesamte Belegschaft da und schweigt.
Keiner kann die Frage beantworten. Eine der Frauen sagt zu mir Mensch, Marshall, das ist aber schwer. Ja, tatsächlich sagt der Philosoph Krishna Murti, zu beobachten ohne zu beurteilen, ist die höchste Form menschlicher Intelligenz. Also, die von uns, die gelehrt worden sind, in diesen Feindbildern zu denken, sofort immer zu denken "gut, schlecht, richtig, falsch, normal, unnormal, passend, unpassend, zu dies, zu das". Wir können die Wirklichkeit nicht sehen, alles was wir sehen, sind unsere Feindbilder. Also, mit grosser Mühe von meiner Seite, brachte ich sie endlich dazu, die Feindbilder loszuwerden, und diese einfache Frage zu beantworten: Was hat er getan? Es waren mehrere Sachen, aber das worüber sie im Besonderen mit ihm arbeiten wollten, war dies: Dass er, während ihrer einmal wöchtlich stattfindenden Konferenzen, egal was auf der Tagesordnung stand, es in Beziehung zu einer Kriegserfahrung oder einer Kindheitserfahrung brachte. Und die durchschnittliche Sitzung dauerte 20 Minuten länger, als geplant war. OK, das beantwortete meine Frage, was er getan hat. Er sprach über Kriegserlebnisse, Kindheitserlebnisse, statt sich an die Tagesordnung zu halten. Ich sagte: Haben Sie ihn darauf hingewiesen? Nun, wir können jetzt sehen, wenn wir versucht haben mit ihm darüber zu sprechen, werden diese anderen Urteile reingemischt, und er geht in die Defensive. Also sie dachten, es wäre eine gute Idee, mit ihm darüber zu reden, aber sie fragten mich, ob ich dabei sein würde, für alle Fälle. Also war ich bei ihrer nächsten Konferenz dabei, und ich sah ziemlich schnell, worüber sie sprachen, weil, sobald ein Punkt angesprochen wurde, sagte der Direktor "Oh, das erinnert mich an eine Zeit....," und fing an eine Geschichte zu erzählen. Und ich wartete darauf, das jemand ihn damit konfrontieren würde, in "Giraffensprache". Aber statt dessen gab es eine Menge nonverbale "Wolfssprachen" Äusserungen. Die Leute machten folgendes. Sie rollten mit den Augen, stiessen ihren Nachbarn an, gähnen, sahen auf die Uhr, hielten ihre Uhr ans Ohr,
Und ich beobachtete dieses Szenario eine Zeit lang und sagte dann: Entschuldigung, aber will nicht jemand etwas sagen? Jetzt ist Schweigen und der Mann, der bei unserem ersten Treffen zuerst gesprochen hatte, ich konnte sehen, wie er seinen Mut zusammen nahm, er sieht den Direktor an, und sagt "Ed, du hast einen grosses Mundwerk".


Das war der Text dieses Interview Ausschnittes.  Marshall Rosenberg hat mehrere Bücher über seine Mediationsmethode, die Grundlagen und die Grundhaltung und Absicht seines Vorgehens geschrieben, besonders ein Buch ist hier zu nenen, "Gewaltfreie Kommunikation, aufrichtig und einfühlsam miteinander sprechen". Aber ich möchte Sie auf einen - scheinbaren - Widerspruch hinweisen, den Sie möglicherweise hier auf dieser Web Seite entdecken können, denn direkt UNTER diesem Text ist eine Anzeige geschaltet, die (absichtlich, von mir eingebaut, denn schliesslich brauche ich auch eine finanzielle Unterstützung für meine Bemühungen :-) )  von Google, dem "grossen Internet Bruder", entsprechend dem  Inhalt dieser Seite ausgewählt wird. Und das lustige ist, - ein Vorgang der teilweise Zufall(?) ist - das ich z.B. bei meinem letzten Aufruf dieser (meiner eigenen) Seite, die Anzeige eines Online-Spiels dort (UNTER DIESEM TEXT) unten gesehen habe. "Für den Papst, für Gott, für.... etc." und dann das Bild eines Kreuzritters." Ein online Kriegsspiel.  Und die "Feinde" in diesem Spiel (ich kenne es nicht) sind wahrscheinlich "Saladin und seine gottlosen Horden". Und das auf einer "gewaltfreien" Web-Seite.  Für mich heißt das: Das Thema "Gewaltfreie Kommunikation" berührt einen Grundwiderspruch unserer Erziehung, unserer Kultur, unserer Geschichte. Und es handelt sich nicht um etwas, was "ein begrenztes Problem ist". Nein. Diese "Kriegerischen" Online Spiele passen sehr gut zum Thema......  Die "Wolfssprache", die Feindbild-Sprache, die Marshall Rosenberg klar darstellt, inklusive der Alternative, ist die Grundlage unserer gesamten Geschichte, ist kein Zufall oder Fehler, sondern systematisch, weltweit, und seit Jahrtausenden Grundlage persönlichen und gesellschaftlichen Handelns. Deshalb ist Marshall Rosenbergs Arbeit SUBVERSIV und hochpolitisch. Deshalb: Seien Sie gewarnt. Sie überschreiten eine Grenze.... 

Mittwoch, 2. Juni 2010

Mediation - Konflikte lösen - Konfliktmanagement - Empathie im Konflikt - Schwierige Botschaften Empathisch hören können - 3. Teil des Intro Workshops Gewaltfreie Kommunikation mit Marshall Rosenberg, Englisch mit deutschen Untertiteln


Mediation - Konfliktmanagement - Konflikte lösen mit Gewaltfreier Kommunikation - Schwer zu hörende Botschaften empathisch hören

Urteile, Feindbilder, Diagnosen, voreingenomme Analysen in Gefühle Bedürfnisse übersetzen und so den Anderen als Menschen wahrnehmen und verstehen können.


Dieses Video ist der dritte Teil des Workshops in Gewaltfreier Kommunikation Mit Marshall Rosenberg vom April 2000 mit deutschen Untertiteln.

Diese drei Videos sind Teile eines Einführungsworkshops in die Gewaltfreie Mediation, aber Marshall Rosenberg bringt im Laufe des Workshops verschiedene Anwendungen seiner Methode aus seiner praktischen Mediationsarbeit in verschiedenen Bereichen.

Hier sind die Beispiele und Berichte, die er in diesem Video erwähnt.
  • Beziehungsprobleme: Erfolgreiche Mediation in einem Ehekonflikt, der seit 39 Jahren bestand, um das Thema "verantwortlicher Umgang mit Geld"
  • Erfolgreiche Mediation im Konflikt in einer religiösen Organisation über Kleidungsfragen
  • Erfolgreiche Mediation in einem politischem, mit kriegerischen Auseinandersetzungen und über 100 Toten verbundenen Konflikt in Nigeria
  • Beziehungsprobleme: In einem Ehe/Parnerschaftskonflikt, der in der Workshop-Gruppe, in diesem Video, aber auch in anderen Teilen ausführlicher bearbeitet wird, geht es um das Thema: Ordnung im Haushalt

Auch hier gibt es wieder ein Transskript, in dem ich die Untertitel aus dem Video in einen mit Zeitmarken und mit Inhaltverzeichnis und Überschriften strukturierten Text verarbeitet habe.